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Posts Tagged ‘Leonhard Schenk Hütte’

5. Etappe: Leonhard-Schenk-Hütte – Naturfreundehaus Ober-Ramstadt

02.06.2014
Als ich aufwache geht gerade die Sonne auf. Eine herrliche Morgenstimmung. Ich packe mein Zelt zusammen und setzte Wasser fürs Frühstück auf. Ich esse den Rest des Müslis und trinke eine Tasse heißen Kaffee. Ziel des heutigen Tages ist das Wanderheim des OWK hinter dem Felsenmeer in Reichenbach. Ich komme recht gut voran. Vor allem das rechte Bein geht viel besser jetzt. Ich habe ein wenig Schwierigkeiten genügen Wasser zum Zelten zu besorgen. Für das Frühstück ist der gesamte Rest des Wasservorates draufgegangen. Ich versuche stets, kurz bevor ich den Lagerort erreiche, alle Wasservorräte aufzufüllen, da vor Ort in der Regel kein Wasser vorhanden ist. Wenn ich dann zum Beispiel um 15.00 Uhr am Lagerort ankommen habe ich vielleicht 2 Liter Wasser dabei. Nach trinken und kochen ist davon allerdings am nächsten Morgen nicht mehr viel übrig.
So starte ich also auch heute mit einer fast leeren Wasserflasche und muss versuchen, diese schnell zu füllen.
Heute früh tröpfeln ab und an ein paar Regentropfen. Aber so wenig, dass ich die Regenausrüstung im Rucksack lasse. Es klart auch bald auf und ein weiterer warmer Tag kündigt sich an. Als ich Reichenbach erreiche brennt die Sonne. Ich muss meine Vorräte ergänzen. Die einzige Einkaufsmöglichkeit am Weg ist die örtliche Metzgerei, in der man auch Brot kaufen kann. Die sehr freundlichen Verkäuferinnen, beraten mich bei der Wahl einiger lokaler Spezialitäten. So kaufe ich z.B. ein Stück in Wachholder eingelegtes und gedörrtes Wildschweinfleisch – sehr lecker.
In Reichenbach kreuzen sich zwei Fernwanderwege: der E1, den ich begehe und der von Genua bis ans Nordkap führt, und der E8, welcher von Irland bis in die Türkei verläuft.
Ich beginne den Aufstieg durchs Felsenmeer. Die große Anzahl der herunter gerollten, bzw. freigewaschenen Felsblöcke ist beeindruckend. Der Weg nach oben ist allerdings, mit meinem frisch befüllten Rucksack, um so beschwerlicher. Endlich ist der Gipfel erreicht. Ich bin komplett außer Atem und ziemlich fertig.
Oben im Wald trainiert ein Biker mit einem Spezialfahrrad. Er springt damit von Fels zu Fels. Das Quitschen der Bremsen und Federn dieses Fahrrades konnte ich schon seit einer Weile vernehmen und hatte mich gefragt, was diesen seltsamen Lärm verursacht. Ich schaue dem Biker eine Weile zu und bin beeindruckt von seiner Balance und Sprungkraft.
Heute ist Montag und das Lokal auf dem Gipfel hat leider geschlossen. Abe etwas weiter unten hat ein Hotel-Restaurant geöffnet. Hier esse ich zu Mittag und gönne mir Wildgulasch mit Knödeln. Wieder fülle ich meine Flasche und ziehe weiter. Leider entpuppt sich auch das zweite OWK-Haus in Steigerts als Clubheim und nicht als Herberge. Das Haus ist verrammelt. Ein Vordach unter das ich mein Zelt stellen könnte gibt es auch nicht. Da ich unter den am Haus angebrachten Telefonnummern niemanden erreiche ziehe ich weiter. Auf dem eingezäunten Gelände will ich ohne Erlaubnis nicht bleiben. Ich mache mich also auf, um eine Alternative zu suchen. Der eingezeichnete Unterstand bei Frankenhausen entpuppt sich ebenfalls als Rohrkrepierer. Ich hänge also nochmal 6 Kilometer dran und laufe bis zum Naturfreundehaus Heidenacker, wo ich sehr freundlich aufgenommen werde. Zum Abendessen gibt’s Kochkäs und Apfelwein.

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4. Etappe: Ziegelhausen – Leonhard Schenk Hütte

01.06.2014

Nach einer Tasse Kaffee im Restaurantbereich des Campingplatzes setzte ich um 7.00 Uhr meine Wanderung fort. Mein Reiseplan weist für heute eine Strecke von 22 Kilometern aus. Tatsächlich sind es jedoch ein paar Kilometer mehr bis Birkenau. Mein Schrittzähler gibt am Abend knapp 30 Kilometer an. Im wesentlichen besteht diese Etappe aus zwei Anstiege und ein Abstieg. Von Ziegelhausen bis Wilhelmsfeld steigt der Weg stetig an. Eine geöffnete Bäckerei finde ich nicht. So kaufe ich mir an der Tankstelle einige Schokoriegel und Wasser zum Frühstück. Beim Verlassen der Tankstelle vergesse ich meine Stöcke. Das fällt mir zum Glück schon wenige Meter später auf, so dass ich keinen großen Umweg machen muss. Nachdem der Scheitelpunkt der heutigen Etappe überschritten ist geht es hinunter nach Unterflockenbach. Hier bin ich bereits in Hessen, wie unschwer an den Nummernschildplaketten der Autos zu erkennen ist. Ab Unterflockenbach steigt der Weg dann wieder an. Zwar nur noch ein kleiner Stich, aber auch dieser strengt mich ganz schön an. Sonne und Gewitterwolken wechseln sich heute den ganzen Tag ab. Manchmal spüre ich einige Tropfen. Aber im Moment kommt die Sonne wieder durch. In Birkenau fülle ich auf dem Friedhof meinen Wasservorrat auf. Auf dem Gelände des Friedhofs läuft ein Pfau frei herum. Es ist nun bereits 15.00 Uhr und die Sonne hat sich durchgesetzt. Heiß brennt sie vom Himmel. Auf einem herrlichen Höhenweg ziehe ich meinem Tagesziel entgegen, was ich nach einigen Schwierigkeiten auch finde. Das Symbol für die Schutzhütte ist auf meiner Karte an der falschen Stelle. So biege ich schon einige Meter vor der Hütte vom Weg ab, der etwas abfällt. Am markierten Ort ist auch ein altes zerfallenes Steinhäuschen. Die richtige Hütte befindet sich jedoch direkt oben am Weg. Das merke ich allerdings erst, nachdem ich mich wieder 150 Meter, durch mannhohes Gras den Hang hinauf gekämpft habe. Ich bin ziemlich platt und hungrig. Also mache ich mich direkt daran, das Abendessen zu bereiten. Es gibt Linsensuppe mit Brot. Zum Nachtisch ein süßes Stückchen aus der Bäckerei. Später mache ich mir noch eine Portion Popcorn. Sehr lecker.
Satt und zufrieden lasse ich den Tag auf einer Bank ausklingen. Die Aussicht hier oben ist herrlich. Auf der Wiese weiter unten stehen einige Rehe und über das Gras einige Meter vor mir ist gerade ein Kaninchen gehoppelt.

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